Den Weg der Veränderung ebnen: Akzeptanz und Vorbereitung sind deine neuen besten Freunde

Posted by Verarius
12-05-2023

Nachdem wir in den ersten drei Beiträgen einige Zeit damit verbracht haben, die "Gründe" für den Widerstand gegen Veränderungen zu erkundigen und zu destillieren, ist es nun an der Zeit, uns mit der praktischen Frage zu befassen, was man dagegen tun kann und wie du als Führungskraft eine Transformation besser steuern kannst.

Den Weg der Veränderung ebnen: Akzeptanz und Vorbereitung sind deine neuen besten Freunde
 

Jetzt wo wir die Grundlagen abgedeckt haben (siehe hier, hier und hier, falls du es verpasst hast), ist es nun an der Zeit, praktischer zu werden. Wie so oft ist Akzeptanz dein erster und wichtigster Schritt. Je eher duakzeptierst, dass eine Transformation nicht nur Zeit braucht, sondern sich seine Zeit nimmt und dass es keine Abkürzung gibt, desto besser für das Ergebnis deiner Veränderungsinitiative.

Wenn du Shantaram gelesen hast, erinnerst du dich vielleicht: "Manchmal muss man aufgeben, bevor man gewinnt". (Und wenn du es noch nicht gelesen hast, empfehle ich es dir dringend, Shantaram auf deine Bücherliste zu setzen.) Daher ist es nur sinnvoll, diese Zeit einzuplanen und sie bewusst und produktiv zu nutzen. Und zwar als eine Möglichkeit, dein Team an sich, die Bindung innerhalb des Teams und die Beziehung mit dem Team zu stärken und das Vertrauen zu intensivierenUnd zwar durch direkte Kommunikation. Das Prinzip der Reziprozität funktioniert: Wenn du so offen und transparent wie möglich bist, trägt dies dazu bei, dass man dir während der gesamten Transformationsphase vertraut. Betrachte es also als eine Investition. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine solche Herangehensweise zu deiner Vertrauenswürdigkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit beiträgt.   

In Anbetracht dessen, was wir zuvor erörtert haben, sind hier einige Punkte aufgeführt, die du bei der Vorbereitung deines Veränderungsprojekts im Allgemeinen und deiner Kommunikationsstrategie im Besonderen berücksichtigen solltest. Natürlich ist die Liste weder verbindlich noch erschöpfend - das magische "es kommt darauf an" spielt immer wieder eine Rolle.

  • Finde dein "Warum". Wenn nicht mal du selbst davon überzeugt bist, dass die anstehende Transformation eine gute Idee ist - warum sollten es dann andere sein, geschweige denn dir bei diesem Unterfangen folgen? Nimm dir etwas Zeit, um das "Warum" herauszuarbeiten, und stelle sicher, dass dudie zwei-drei wichtigsten Punkte in deiner Kommunikation kurz und bündig vermitteln kannst.
  • Kenne dein Publikum. Bereite dich mit Blick auf dein Publikum vor. Wer ist es? Wie willst du es ansprechen? Und vor allem: Wie möchte dein Publikum angesprochen werden? Reichen ein paar logische Argumente aus oder solltest du dein Publikum auf der emotionalen Ebene ansprechen? Wie auch immer du dich entscheidest, nur ein kleiner Hinweis: Die meisten Menschen mögen es nicht, wie Idioten behandelt zu werden, daher ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten eine gerade Linie. Wähle also deine Worte, aber das offensichtliches Schönreden und das Honig-um-den-Mund-schmieren werden dich nicht weit bringen.
  • Lass es wirken. Wenn du die Nachricht überbringst, unterbrichst du damit das Muster und die bisherige Struktur des täglichen Lebens – lass doch die Information erstmal sacken und den Schock abklingen (im Extremfall). Lass die Menschen fühlen, was sie über die bevorstehende Veränderung fühlen wollen, ohne unnötig zu filtern, zu prüfen und zu versuchen, die Gedanken und Emotionen irgendwie selbst zu zensieren. Es wird später viele Gelegenheiten geben, über die positiven Seiten und die Silberstreifen später zu sprechen. Aber um das tun zu können, musst du das Team erstmal treffen, wo es im Momentsteht und es dort abholen, um es weiterführen zu können.
  • Gib dem Ganzen Raum. Biete ausreichend Gelegenheit für die Diskussion und auch für Unzufriedenheit - das kann schwierig sein und ist eine Gratwanderung zwischen einer gesunden Verdauung der neuen Informationen und einer langsamen Mutation in eine "Jammer AG" werden.
  • Spiele den Avocatus Diaboli. Sei auf stichhaltige Argumente gegen die Änderung vorbereitet und überlege, wie der Mitigationsplan aussehen könnte. Überlege es dir, wie der Verhandlungsspielraum aussehen könnte und welche Zugeständnisse du einräumen willst (oder auch nicht - aber sei auch auf diese Diskussion vorbereitet). Je mehr du in die Argumentation investierst und je mehr Mitigationspunkte du in deinen Aktionsplan aufnimmst, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Teamdir vertraut und bereit ist, dir zu folgen. Dies ist auch eine klare Botschaft: du hast alle Auswirkungen gründlich durchdacht, du bügelst nur noch die letzten Details aus und die Maschine ist startklar.

 

Herzlichen Glückwunsch! Ab sofort bist du für die Führung einer Zeitmaschine verantwortlich! Was bedeutet das? Bleib dran, und du wirst es im nächsten Eintrag herausfinden.

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