Die gesamte Diskussion rund um den Prototyp, die wir das letzte Mal begonnen haben, fügt sich nahtlos in die Reihe der jüngsten Artikel in diesem Blog über Kostensteigerung und Risikomanagement ein. Heute werden wir genauer betrachten, wie konkret ein Prototyp dazu beiträgt, das Risiko von Kostensteigerungen (und Explosionen) zu minimieren und welche anderen Vorteile er Euch bringt.
Der erste und wichtigste Vorteil eines Prototypen besteht darin, dass er die geringstmöglichen versunkene Kosten darstellt. Hier gibt es mindestens zwei Ebenen: objektiv betrachtet sind die Kosten für die physische Herstellung genau eines Prototypen im Vergleich zu den Gesamtkosten des Projekts vernachlässigbar. Dies gibt Euch die Freiheit, die Lösung zu testen, während Ihr das minimale mögliche Kostenrisiko eingeht. Gleichzeitig, und vielleicht sogar noch wichtiger, bedeuten die minimalen versunkenen Kosten auch einen minimierten Einfluss auf den Entscheidungsprozess. Es besteht keine Notwendigkeit, sich von den Vorzügen der prototypischen Lösung zu überzeugen, wenn es keine gibt. Dank der niedrigen versunkenen Kosten bietet der Prototyp die Möglichkeit für eine wunderbare "no strings attached" Einstellung. Einer der häufigsten Kommentare, wenn es um Mängel des Prototyps ging, lautete: "Genau dafür haben wir ihn schließlich gemacht". Tatsächlich wurde der Prototyp erstellt, um kritisiert, optimiert und, falls erforderlich, neu erfunden zu werden. Dies im Hinterkopf zu haben, hilft, sehr pragmatisch und emotional distanziert zu sein, während der Prototyp gnadenlos verbessert wird. Dies gibt dem Projektteam einen sicheren und robusten Rahmen für konstruktive Diskussionen. Mit diesem Wissen bot der Prototyp einen ausgezeichneten Bezugspunkt: "Jetzt sehen wir, was wir auf keinen Fall als Teil der endgültigen Lösung sehen wollen", und dieser Bezugspunkt erleichterte die Ableitung der entgültigen Lösung erheblich.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorteile, welche mit dem Prototyp verbunden sind: