Hast du auf den Kalender geschaut und plötzlich realisiert, dass nicht nur bereits Dezember ist, sondern auch wieder die Zeit des Jahres gekommen ist, in der du dich auf Jahresgespräche vorbereiten und für dich und dein Team Ziele für das nächste Jahr festlegen musst? Und das alles mitten im bevorstehenden Weihnachtskarussell und dem Wahnsinn zum Jahresende... Lass uns heute über SMART-Ziele sprechen und im nächsten Beitrag sehen wir, wie dir der Prozessgedanke helfen kann...
Du hast sicherlich gehört, wie wichtig es ist SMART Ziele zu definieren – was natürlich nicht nur eine Werteaussage und eine Beurteilung ihrer Qualität ist, sondern auch ein Akronym. Es soll dich daran erinnern, dass ein Ziel Spezifisch, Messbar, Ausführbar (sprich, erreichbar), Relevant und Temporal (also, zeitgebunden) sein sollte. Die Literatur, Artikel und TED-Talks zu den verschiedenen Aspekten von SMART-Zielen sind reichlich vorhanden, daher werden wir nicht zu viel Zeit darauf verwenden.
Dennoch muss ein Punkt hervorgehoben werden, da er oft übersehen oder ignoriert wird. Die Festlegung von Zielen als "relevant" ist nicht nur eine Erinnerung daran, dass sie nicht sinnlos sein sollten, sondern auch eine Einladung und eine Ermutigung, sie in einem größeren Kontext zu sehen, insbesondere wenn du sie für mehrere Teams oder Abteilungen festlegst. Sofern du keinen Zermürbungskrieg entfesseln möchtest, sollten die von dir festgelegten Ziele kein Nullsummenspiel sein, bei dem der Gewinn eines Teams der Verlust eines anderen Teams ist. Obwohl dieser Ansatz verlockend sein mag, wenn du kurzfristige Ergebnisse sehen möchtest (und wenn deine Vorfahren ein Jahresabonnement für Gladiatorenspiele hatten), ist er für eine Organisation wahnsinnig toxisch und die langfristigen negativen Auswirkungen werden bei weitem die positiven kurzfristigen überwiegen. Daher sind die SMART-Ziele ein großartiger Ausgangspunkt für deine übergreifenden Ziele – etwas, das die gesamte Organisation vereint und der gemeinsame Nenner für die ganze Organisation ist. Darüber hinaus dienen sie als Erinnerung daran, dass alle im selben Boot sitzen und auf dasselbe Ziel hinarbeiten.
Die Frage ist: reicht das aus? Wird die Formulierung von SMART-Zielen eine notwendige und hinreichende Bedingung dafür sein, dass du oder dein Team sich hervortun? Die Antwort lautet höchstwahrscheinlich nein. Erstens haben oft sowohl diejenigen, die ihre Ziele erreichen, als auch diejenigen, die kläglich scheitern, dasselbe mehr oder weniger SMART-formulierte Ziele vor Augen. Dennoch unterscheiden sich die Ergebnisse. Das bedeutet, dass das Ziel an sich nicht der Unterscheidungsfaktor zwischen diesen beiden Gruppen sein kann. Darüber hinaus kann das Erreichen eines Ziels manchmal das Ergebnis eines reinen Glückstreffers sein. Aber wir wollen doch unsere Ergebnisse nicht dem Zufall überlassen, oder? Stattdessen brauchen wir Reproduzierbarkeit.
Im Wesentlichen besteht das Endergebnis deiner Zielsetzungsübung fast immer aus einer Reihe von Metriken oder Regeln. Doch "in dem Moment, in dem eine Metrik zu einem Ziel wird, hört sie auf, eine gute Metrik zu sein". In der Hitze des Gefechts neigen wir alle dazu, immer verrücktere Abkürzungen zu erkunden oder das System zu überlisten – besonders wenn unsere Boni oder Beförderungen davon abhängen. Ist eine Zahl auf der Waage (und bis zu einem bestimmten Datum) die Metrik? Alle Mittel werden erkundet werden, und übermäßige Saunabesuche werden die harmlosesten davon sein, während der langfristige Erfolg ernsthaft beeinträchtigt wird, und von den gesundheitlichen Aspekten will ich erstmal gar nicht reden. Der Profisport ist eine Grauzone – um nicht zu sagen, ein Minenfeld – voller Abkürzungen (auch bekannt als "Doping"), die einen dem Ziel näherbringen. Es sei denn, sie führen zu einer Disqualifikation. Aber lasst uns über das Geschäft reden: Das Streben nach schönen und polierten Jahreszahlen wird oft zu einem gefährlichen Terrain. Die Mittel zur Erreichung dieser schönen Zahlen reichen von explodierenden Jahresendverkäufen, die deine Rentabilität ausradieren, bis hin zu fragwürdigen Buchhaltungspraktiken, die deine verschwundene Rentabilität zu einem Glück im Unglück machen.
Kurz gesagt bedeutet dies, dass nur die Festlegung eines sehr SMARTen Ziels zu viel Raum für Glück lässt, über das du gar keine Kontrolle hast, und ein nahezu unbegrenztes Potenzial zum Schummeln bietet. Du verdienst Besseres. Du brauchst etwas mehr als das. Du wirst die Kontrolle zurückgewinnen – wir sehen uns am selben Ort, in zwei Wochen! Aber für jetzt – gönn Dir eine Pause, trink etwas Glühwein und höre "The Cure".