Ehe wir uns versahen, ist nicht nur das erste Quartal des Jahres vergangen – auch der April ist bereits an uns vorbeimarschiert. Für meine PhD-Reise bedeutet das, statistisch gesehen, dass bereits etwa 10 % hinter mir liegen.
Die vergangene Woche war, gelinde gesagt, aufregend: Das dritte Modul meines Programms fand in Amsterdam statt und bot mir eine wunderbare Gelegenheit, frisches Feedback, sanfte Anstupser und wertvolle Zweitmeinungen zu meinem Fortschritt einzuholen.
Ich habe mich sehr gefreut, alte Bekannte unter den Teilnehmenden wiederzusehen – besonders jene, die ebenfalls an Themen rund um Familienunternehmen arbeiten.
Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu kitzeln, wird dieser Beitrag ein echtes Zwei-in-Eins:
Ein großes Dankeschön an das Programm – insbesondere an meinen Betreuer sowie an die Mitstreiterinnen und Mitstreiter – und gleichzeitig ein kleiner Einblick für euch, was auf dieser Reise gerade passiert.
Über astrologische Konstellationen und die Position Merkurs in den letzten Monaten kann ich wenig sagen. Aber meine PhD-Reise stand eindeutig unter dem Sternzeichen „Themenpräzision“. Die Sterne, die dieses Sternbild formen, sieht man am klarsten zwischen 4:30 und 7:15 Uhr morgens – völlig unabhängig davon, wann die Sonne aufgeht – und sie ähneln einem Bill-Murray-freien Murmeltier, das im typischen Matrjoschka-Stil eine Zwiebel schält.
Der erste Schritt auf diesem Weg ist es, das bereits Bekannte vom Unbekannten zu trennen und so die Forschungslücke zu identifizieren.
Das Ergebnis dieser Übung sollte ein strukturierter Literaturüberblick (Structured Literature Review) über das Bekannte sowie ein Forschungsantrag sein, der beschreibt, wie diese Lücke in den folgenden Arbeiten adressiert werden soll. Mein Ausgangspunkt waren Routinen in Familienunternehmen – insbesondere ihre Rolle bei der Balance zwischen Starrheit und extremer Agilität. Es zeigte sich jedoch schnell, dass Routinen einen konkreteren Kontext benötigen. Andernfalls müsste man mich wohl mehrfach klonen (idealerweise in intelligenteren Versionen) und anschließend eine groß angelegte Attacke auf alle denkbaren Routinen starten.
Deshalb lautete die erste Iteration: Fokus auf die Routinen rund um einen der entscheidendsten Schritte im Leben eines Familienunternehmens – die Nachfolge. Nachfolge ist Voraussetzung für die Langlebigkeit und Kontinuität von Familienunternehmen und bleibt nicht nur aus praktischer, sondern auch aus theoretischer Sicht ein Thema von großem Interesse. Das zeigt sich auch in der Forschung: Im Frühjahr 2025 liefert eine Suche nach „succession“ und „family-owned businesses“ auf Scopus-Datenbank über 1200 Artikel.
Die Wahl der besten Nachfolgeperson steht weiterhin ganz oben auf der Agenda nahezu jedes Familienunternehmens – und scheint auf den ersten Blick eine klar definierte Aufgabe zu sein. Damit kam die nächste Iteration: Könnte der Einstiegspunkt „Auswahlprozess“ sein?
Potentiell ja – allerdings ist die Literatur zum Thema Entscheidungsfindung bereits beeindruckend umfangreich. Außer – was genau heißt eigentlich „die Beste“?
Der Nachfolgeprozess gilt als erfolgreich, wenn sowohl die Kontinuität des Unternehmens als auch die Harmonie innerhalb der Familie bewahrt bleiben. Das bedeutet: Die „beste“ Nachfolgeperson ist diejenige, die sowohl den Anforderungen der Familienlogik als auch der Geschäftslogik gerecht wird. Damit führte die nächste Iteration zu einem genaueren Blick auf diese Logiken…
Um einen der eloquentesten und gleichzeitig entzückendsten Charaktere zu zitieren – den Esel aus Shrek:
„Sind wir schon da?“
Lieber Esel, dies ist das Königreich Weit Weit Weg – und du bist noch nicht einmal auf halber Strecke durchs erste Jahr…
Also: Oberlippe steif halten – und möge die Macht des zwiebelschälenden Murmeltiers mit dir sein!
Dieses Bild wurde mit Hilfe einer KI-Bildgenerierung erstellt.